Lebensgeschichte- Leben von klein auf 

Geboren wurde ich am 10.07.1998 um 9:34 in Hamburg. Man gab mir den Namen Carina-Sylvie, da meine Oma , die Mutter von meiner Mutter Karin hieß und man wusste, das sie früh versterben würde. Denn sie litt an einer Alkoholabhängigkeit. Ich war das 5te Kind meiner Eltern, die zu dem Zeitpunkt an nicht mal mehr verheiratet waren oder gar ein Paar waren. Meine 4 anderen Geschwister waren zur Zeit meiner Geburt in anderen Pflegestellen oder schon bei Ihrer zukünftigen Pflegefamilie oder bei Oma und Opa. Es kann aber auch sein, das sie für kurze Zeit noch bei unserer Mutter lebten, ich war zu klein, um das zu erinnern. Man erzählte mir, das ich oft alleine war, bekannte meiner Mutter auf mich aufgepasst haben, welche immer Männer waren und ich Lampen angestartt habe, da diese mir wohl mehr Liebe gaben, als Personen sie mir gaben. Ich hatte Kita Pflicht, da das Jugendamt meiner Mutter sonst mich weggenommen hätte. War ich laut, wach , geschrien, gab es das Fläschchen in den Mund. Somit wurde ich dick, jedes Kleinkind hat zwar Babyspeck, aber ich wurde sozusagen gemästet. Am 22.05.2001 holte mich meine zukünftige Pflegemutter von der Kita ab und wir fuhren zu meinem zukünftigem Zuhause. Wochen vorher lernte sie mich kennen und ich war froh, diese Liebe und Zuneigung zu spüren. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, aber laut meiner Pflegeeltern habe ich wohl als erstes den Nähkasten umgekippt und das Klavier erkundet. Ich war sehr froh, nun endlich die Liebe, Freude und Zuneigung zu erhalten, die ein kleines Mädchen benötigt. Meinen Vater kannte ich trotzdem noch nicht, den lernte ich erst mit 4 kennen. Im Kindergarten war ich sehr schüchtern, versteckte mich unter dem Pullover meiner Pflegemutter, die für mich meine richtige Mutter war. Man hat früh erkannt, das ich eine Wahrnehmungsstörung habe und nicht wie andere Kinder war. Ich war merkwürdig, ich war komisch, aber ich hatte das Glück, früh genug in die Pflegefamilie gekommen zu sein , damit mögliche Defizite besser aufgearbeitet werden konnten. Mit 7 Jahren kam ich in die Schule und bekam kurz danach eine Brille. Das denken und rechnen fiel mir recht schwer, aber mit starker Unterstützung von meiner Pflegemutter ging es. Ich lernte rechnen mit nimm 2 Bonbons und Holzkugeln die man abzählen konnte. Freunde hatte ich bis zur 3.Klasse keine, aber ich hatte Hobbies wie Ballett und Chor. Mit 8 Jahren wurde ich Vegetarier und hatte eine Operation am Auge, da ich schielte.  Das Mobbing begann ab der Grundschulzeit, verarscht wurde ich auch oft in der 3. Klasse. In der dritten Klasse fuhren wir auf Klassenfahrt nach Flensburg. Es war recht schön. Wir waren dort mit unserer Klassenlehrerin und der Referendarin, die bei uns HSU unterrichtet hat. Ich fand sie sehr cool, da sie ein Nasenpiercing hatte und sehr schön aussah meiner Meinung nach. Ich war für mein Alter sehr groß, da ich einen Wachstumsschub hatte und somit vom Pummelchen , schlank wurde. Somit hatte ich mit 9 Jahren auch schon Brust, die körperliche Pubertät begann.. Meine Mutter sah ich mit meiner Schwester manchmal. Für mich war sie aber nie eine Mutter, eher wie eine weit entfernte Tante. Wir gingen dann ins Kino, auf den Dom, Eis essen. Manchmal war auch ihr neuer Mann, mein Stiefvater dabei. Wenn meine Schwester nur alleine mit ihr was gemacht hat, brachte sie mir etwas mit, wie z.b vom Dom ein kleines Herz. Das gleiche tat ich auch. Wir waren das perfekte Spielteam, obwohl sie 3 Jahre älter als ich ist. Wir spielten gerne mit Kasetten und unsere Städte hießen wie unsere Namen rückwärts, also z.b anirac. (Den Namen meiner Schwester nenne ich nicht, um sie zu schützen)  Natürlich stritten wir uns auch, ich malte einmal als sie in der Schule war, ihre Puppe an... Ich musste ihr dann von meinem Taschengeld eine neue kaufen. Vom Dom bin ich abgehauen, ich wurde zwar wiedergefunden, aber ich war nun mal ein komisches Kind, was auch der Grund war, weswegen ich kaum Freunde hatte. In der dritte Klasse bekam ich ebenfalls Ritalin, damit ich  mich besser konzentrieren konnte. Ich erzählte es meiner damaligen besten Freundin Marie * (Name geändert), da ich ihr vertraute. Ich ging mit ihr zum Turnen, hatte Spaß im Kirchenchor, da war ich an Weihnachten auch immer der Engel und stand vor der ganzen Kircher und sagte : '' Fürchtet euch nicht, ich verkünde euch große Freude. Der Heiland ist geboren, hier in Bethlehem....'' leider weiß ich davon nicht mehr alles, aber es war toll so eine Rolle gehabt zu haben. In der 4ten Klasse beleidigten mich die Jungs und andere als Brillenschlange, lachten darüber, das ich ein Bustier trug.- Ich konnte ja nichts dafür, das ich körperlich schon so weit entwickelt war. Am Ende der 4.Klasse brachte mich ein Junge fast täglich zum heulen, ich stand in der Ecke und versteckte mich. Ich durfte es nicht meinen Eltern erzählen, sonst hätte er Lügen über mich verbreitet. Das war schrecklich für mich. Ich schmiss mein Körbchen, welches auf dem Tisch für Stifte, Klebe, Anspitzer war , aus dem Fenster und musste es von draußen wieder herein holen. Ich weiß nicht, wieso ich das tat, aber ich verstehe vieles nicht, aus meiner Kindheit. Mit meiner besten Freundin bemalten wir die Bibeln und schrieben Sachen hinein wie ''Frau Hannemann *stinkt ''(*Namen geändert) ''Du bist eine Fotze'', strichen Seiten durch oder rissen Seiten raus... Man sah was wir vom Religions Unterricht hielten... nicht sehr viel. In der 4.ten Klasse lügte ich die Mädchen an, wenn es darum ging, wie viel man wiegt. Ich war circa 162 cm und wog um die 40-42 kg. Den anderen Mädchen erzählte ich immer, ich würde 36 Kg wiegen, da ich mich dick gefühlt habe.  Viel habe ich geweint oder war traurig, wollte mich mit meinen zarten 11 Jahren selbst verletzen.  Nach den Sommerferien der 4.ten Klasse kam ich mit meinem Pflegebruder  auf eine weiterführende Gemeintschaftsschule. Der Anfang lief gut, ich war gut in der Schule, die Kennlernfahrt war sehr schön. An Fasching verkleidete ich mich als Gelber Sack, war witzig. Das peinliche an der Situation war, das ich mir in die Hose machte, da ich mich nicht traute zu fragen, ob ich auf Klo kann. Bis heute ist mir das peinlich. Natürlich bin ich dann auf Klo und eine Freundin von mir brachte mir meine Sporthose. Ich hatte Freunde, übernachtete mit Ihnen, schaute heimlich Filme ab 12 und kaufte mir von meinem angesparten Taschengeld einen eigenen Fernseher, den ich bis heute habe. Ich liebte meine Katze abgöttisch, was ich immer noch tue.  Das Ritalin stellte mich sozusagen ruhig und ich bekam Stimmen in meinem Kopf , die sich anschrien. Ich nahm es aber weiter. In der 6.ten Klasse fuhren wir auf Klassenfahrt nach Sylt. Ich war mit Menschen aus meiner Klasse in einem Zimmer, mit denen ich sonst nichts zutun hatte. Ich merkte wieder, wie ich ausgegrenzt wurde. wollte das ganze aber nicht wahrhaben. Ein Junge sagte einmal :'' Wer trägt denn noch in deinem Alter einen Fahrradhelm?'' Das hatte mich extremst verunsichert und ich trug ihn auch nur, damit meine Eltern denken, das ich ihn brav trage. In der 7.ten Klasse setzte ich das Ritalin ab, da die Stimmen in meinem Kopf davon kamen und ich der Meinung war, ich könnte auch ohne... Dies war ein absoluter Fehler. Mein Leben ist ganz schön eskaliert ab 13. Ich hatte einen ersten Freund, ich begann zu trinken, ich fand Freunde, die viel älter als ich waren und einen negativen Einfluss auf mich hatten. In der Schule sackte ich ab, ließ mich begrabschen, klaute ohne Ende, fing an zu rauchen , wurde depressiv, fing Diäten an, zählte Kalorien, hatte absolut keine Freunde. Ich war nun offiziel ein Außenseiter. Ich spielte in meiner Freizeit mit meinen kleinen Geschwistern oder traf mich mit komischen Freunden und/oder meinem Freund mit dem ich klaute, rauchte , trank und all die komischen Dinge machte. Meine Mutter fand heraus, das ich mich selbst verletzte.  Durch Erlebnisse die meine Familie betreffen, was denen passierte, ging es mir schlechter, da ich Sorgen hatte. (Aus Respekt vor dem Privatleben anderer habe ich diesen Teil heraus genommen, der da vorher stand )Mein Leben sank auch nur noch den Bach runter. Ich hatte die schlimmsten Erfahrungen mit Jungs, mit Menschen und es wurde immer nur mehr. Mein damaliger Ex-Freund trieb mich mehr in die Essstörung hinein und ich ließ mich zum Sex zwingen. Ich gehe da nicht weiter ins Detail, außer das Jungen jahrelang gemacht haben mit mir, was sie wollten und ich mich nicht wehren konnte oder durfte. Am 21.01.2014 kam ich für 6 Monate in eine Klinik, um wieder ein normales Essverhalten zu erhalten und mit mir klar zu kommen. Ich verletzte mich leider sehr oft selber, erbrach, trank vor. Die Klinik ließ mich anderseits viele tolle Menschen kennenlernen. Im April 2014 zog meine Schwester von Zuhause aus und dies war nicht sehr einfach für mich. Ich steigerte mich hinein. Es kam ein neues Mädchen, welches kein Deutsch sprach. Im Mai 2014 bin ich mit einer Mitpatientin abgehauen, eine Woche war ich dann Zuhause, bis ich wieder kam, da nichts Zuhause lief und ich 2 kg abnahm. Im Juni 2014 durfte ich auf den 18ten Geburtstag meiner Schwester gehen. Es war eine Übernachtungsfeier und am nächsten Tag ging ich mit 2 ehemaligen  Mitpatientinnen auf den Schlager moove. Eine von den beiden, ( aus Schutz nenne ich keine Namen von denen, oder verändere sie ) sagte zu mir :'' ohne Alkohol kannst du keinen Spaß haben.'' Daraufhin trank ich 2 Flaschen Hugo in rasanater Geschwindigkeit, sodass ich kurze Zeit später recht angetrunken war. Eine von den beiden, ich nenne sie jetzt  mal Anna, trank überhaupt nicht und die andere, nenne sie jetzt mal Sophie, trank genauso wie ich. Sophie und ich gingen zu Personen, die uns Prosecco angeboten haben und wir tranken aus einer Flasche.... ich trank recht viel davon. Es war witzig dort, die Musik war so betrunken noch besser. 5 Minuten später standen wir in der Schlange für das Klo und ich kippte um. Die Personen, die die uns das Zeug angeboten haben, schauten laut Annas Aussage wohl länger auf uns. Wenige Zeit später lag ich in einer Silber-Gold Decke am Rand und wurde versorgt. Im Zelt übergab ich mich sehr oft, verlor mein Bewusstsein. Sophie ist zu diesem Zeitpunkt abgehauen, sie hatte Angst, Ärger zu bekommen. Ich wachte im Krankenhaus auf der Intensiv Station auf .. mit angeketteten Händen und Beinen. Mein Herz und meine Atmung erlitten einen Stillstand. Immer wieder fragte ich , wieso ich da war. Es kam heraus, das ich k.o Tropfen eingeflößt bekam. Am nächsten Tag , kam ich wieder rüber in die Klinik. Mir ging es 3 Tage danach selbst noch schlecht. Ich hatte ein Gespräch mit der Chefärztin, schrieb einen Brief und hatte das Glück , nicht rausgeschmissen zu werden, da meine Entlassung am 09.07.2014 war. Ich erreichte geschummelt die Phase 4, das heißt, das ist die letzte Phase, in der man auch 2 Wochen zur Schule geht und mehr Freizeit hat. Habe ich leider nur ausgenutzt, um wieder abzunehmen. Einen Tag vor meinem 16.ten Geburtstag wurde ich entlassen, was mir sehr schwer fiel. Ich war ja dort auch 6 Monate und es war wie mein 2.tes Zuhause geworden, egal wie schrecklich es doch anderseits war. Ich weinte viel. Am nächsten Tag wurde ich 16 und ich traf mich mit einer ehemaligen Mitpatientin und später mit meiner Mutter. Die Zeit raste und ich nahm ab, im Oktober kam ich erneut in eine Klinik, diesmal in die geschlossene , da ich mich umbringen wollte. Dort war ich 1 Woche lang, erbrach mich und hatte eine schlimme Zeit. Ebenfalls wiederholte ich aufgrund der Klinik die 9te Klasse und dies war die pure Hölle. Ich wurde von Menschen, die sich als meine Freunde ausgaben, verarscht, ich versteckte mich in der Pause auf dem Klo und hatte vor jeder Gruppenarbeit Angst, weil ich nicht wusste, wer mit mir zusammen arbeiten würde. Allerdings verbesserte ich mich dadurch in der Schule. Im Dezember 2014 begann ich mit vielen neuen Hobbies, wie Ballet, Karate, Schauspiel Unterricht und eine weitere Tanzart. Das brauchte ich, um mit meinem Leben klar zu kommen. 2015 nutzten mich Jungs erneut aus, wollten beim ersten Date Sex, Freundschaft +, beim Filme schauen Sex mit mir haben. Bis heute fällt es mir schwer, Jungs zu  vertrauen oder gar eine Beziehung einzugehen. Im Oktober 2015 begann ich in der Flüchtlingshilfe zu arbeiten, ich war auf einer neuen Schule und mein Leben ging so langsam aber sicher bergauf. Ich bekam Freunde, machte den Juleica Schein, Im Februar 2016 absolvierte ich ein 1 monatiges Praktikum in einem Krankenhaus, auf einer Kinderstation. Das war so gut und die Schwestern fanden mich so gut, sodass sie meinten, das ich einen Ausbildungsplatz bekomme, falls ich mich dort bewerben würde. Ich wurde zum ersten mal Gesund, fand einen Freund der mich wirklich liebte und den ich auch wirklich liebte. Ich war so glücklich, das ich nicht einmal bemerkte, wie alles wieder brüchig wurde. Auch ihm erzählte ich nichts, was meine Vergangenheit betraf. Auch hatte ich einige male Sex, weil er es wollte, nicht weil ich es wollte. Ende Juli 2016 nahm ich an einer Interkulturellen Reise Teil, mit Menschen aus Deutschland, Afrika und Mexico. Wir sind in verschiedene Camps in Baden Würtemberg gefahren, haben uns mit den Kindern beschäftigt, die Kultur des anderen kennengelernt und auch den Menschen. Das war eine wunderschöne Erfahrung, nur leider begann da meine Esssttörung wieder extrem zu werden , ich erbrach extrem und lachte sehr viel und aufgezogen, damit man denkt, es gehe mir absolut gut. Ging es ja auch, wären da nicht die Bulimie und die Magersucht gewesen.. Wie man sich denken kann, lief es auch dann Zuhause nicht gut. Ich kam in der Schule noch recht gut klar , bis ich Ende November so abstürzte, das ich mit einer Hypnose Therapie begann, die mir sehr half, zu lernen, mich selbst zu heilen. Im April 2017 flog ich als Rückaustausch von der Intercooltour nach Mexico. Es war absolut das beste , was mir geschehen konnte. Ich war wieder Gesund, ich lebte mein Leben, durfte nach Mexico. Davor war ich mit 2 weiteren , die ebenfalls mit nach Mexico flogen, in Amsterdam. War absolut witzig, mit den beiden, unvergessliche Zeit! Mexico war unfassbar gut! Wir hatten 2 Wochen lang eine Menge Spaß, sahen Reiche und arme sehr nah beieiander, die Kinder waren begeistert, wir sahen viele neue Orte, lernten die Menschen intensiver kennen, ich lernte etwas Spanisch und ich verliebte mich, durch einen 'Unfall'. Zurück Zuhause musste ich für meine Prüfungen lernen, da diese Ende Mai und Anfang Juni waren. Ich lernte mit einer aus meiner Klasse zusammen, wir hatten auch so eine Menge Spaß zusammen. Ich bestand meinen Abschluss, feierte meinen Geburtstag, war wieder bei der Intercooltour und nun ? Nun fange ich in 2 Wochen meine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester an und ich bin so froh, es bis dahin geschafft zu haben. In meiner Zukunft möchte ich viel reisen, Menschen wieder treffen und eine Familie gründen. Natürlich holt mich meine Vergangenheit manchmal ein, natürlich habe ich mal schlechte Tage. Aber ich habe für mich das erreicht was ich immer haben wollte : Meinen Realschulabschluss und einen Ausbildungsplatz. Ach ja und meinen inneren Frieden.

Vielen Dank fürs lesen !

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